Manche Methoden begegnen uns leise – und entfalten doch eine tiefe, stille Kraft. So war es auch für mich mit EFT. In einer Zeit, in der mein Nervensystem unter Daueranspannung stand und ich von inneren Ängsten durchwoben war, wurde EFT zu einem liebevollen Anker. Eine Praxis, die mich nicht weggemacht hat von dem, was war – sondern mir erlaubt hat, es zu halten, zu spüren und sanft aufzulösen.
In diesem Artikel möchte ich dir zeigen, was EFT ist, wie es funktioniert und warum so viele Menschen darin einen Schlüssel zur emotionalen Befreiung finden.

Was ist EFT – Emotional Freedom Techniques?
EFT, kurz für Emotional Freedom Techniques, ist eine sanfte, körperbasierte Methode zur Regulation des Nervensystems und zur Lösung emotionaler Blockaden. Sie kombiniert achtsames Klopfen auf spezifische Energiepunkte am Körper – sogenannte Meridian-Endpunkte – mit gezielten Sätzen, die bewusst Emotionen ansprechen.
Diese Methode vereint die Erkenntnisse der modernen Psychologie mit dem uralten Wissen der traditionellen chinesischen Medizin. Während wir bestimmte Themen benennen – etwa „Ich fühle mich überfordert“ – und gleichzeitig bestimmte Punkte am Körper beklopfen, wird gespeicherte Energie im System reaktiviert und gleichzeitig reguliert. Auf diese Weise können sich alte Spannungen, innere Muster und festgehaltene Emotionen sanft lösen.
Warum wir emotionale Blockaden im Körper tragen
Unser Körper erinnert sich. Alles, was wir im Leben erlebt haben – von scheinbar kleinen Enttäuschungen bis hin zu tiefgreifenden Traumata – hinterlässt Spuren. Diese Erlebnisse, wenn sie nicht vollständig verarbeitet werden konnten, speichern sich als Energie in unserem System: in den Zellen, im Gewebe, in unserem Nervensystem.
Diese gespeicherte Energie beeinflusst unser Denken, Fühlen und Handeln. Sie zeigt sich in unseren Mustern, unseren Reaktionen, unseren Ängsten. Wir spüren vielleicht, dass wir in bestimmten Situationen immer wieder gleich reagieren – obwohl wir es eigentlich besser wissen. Genau hier setzt EFT an: Es bringt die eingefrorene Energie wieder in Fluss.
So funktioniert EFT im Detail
Im Zentrum der Technik steht das Klopfen – ein sanftes rhythmisches Berühren bestimmter Akupressurpunkte. Währenddessen sprechen wir Sätze, die bewusst Emotionen oder Gedanken aktivieren, um sie dann – in kleinen, gut dosierten Schritten – wieder zu entladen. Dieser Wechsel zwischen Aktivierung und Regulation ist es, was EFT so wirksam macht.
Die Klopfpunkte befinden sich an folgenden Stellen des Körpers:
- Handkante – Dünndarmmeridian
- Schädeldecke (Scheitelpunkt) – Lenkergefäß
- Innere Augenbraue – Blasenmeridian
- Außenkante der Augen – Gallenblasenmeridian
- Unter den Augen – Magenmeridian
- Unter der Nase – Verbindungspunkt von Lenker- und Konzeptionsgefäß
- Unter dem Mund (Kinnpunkt) – Konzeptionsgefäß
- Unterhalb der Schlüsselbeine – Nierenmeridian
- Unter den Achseln – Milzmeridian
- Unter der Brust – Lebermeridian
Diese Punkte sind Endpunkte von Meridianen – feinen Energiebahnen, die unseren Körper laut der chinesischen Medizin durchziehen. Durch das Klopfen auf diese Punkte und das gleichzeitige Aussprechen emotional relevanter Sätze können wir tief sitzende Blockaden lösen – sanft, sicher und wirksam.
Während einer EFT-Session richtest du deine Aufmerksamkeit auf ein bestimmtes Thema – eine Emotion, eine körperliche Empfindung, ein belastender Glaubenssatz oder eine konkrete Situation. Dann beginnt der Klopfprozess und du sprichst dabei bestimmte Sätze aus.
Typischerweise beginnt man mit einem sogenannten Set-Up-Satz. Dieser bringt zum Ausdruck, was gerade da ist und verbindet es gleichzeitig mit einer Selbstannahme. Ein Beispiel:
„Auch wenn ich gerade total überfordert bin und mein Herz rast, liebe und akzeptiere ich mich, so wie ich bin.“
Anschließend klopfst du Punkt für Punkt entlang der festgelegten Reihenfolge und wiederholst dabei verkürzte Erinnerungssätze, z. B.:
„Diese Überforderung“
„Das Herzrasen“
„Ich kann kaum klar denken“
„So viel Druck in mir“
„Ich weiß nicht, wie ich da rauskommen soll“
Diese bewusste Benennung wirkt wie ein Spiegel für das Unterbewusstsein: Du gehst in Kontakt mit dem, was sonst unter der Oberfläche tobt. Und während du klopfst, verändert sich etwas – ganz sanft. Nach ein paar Runden können neue Impulse auftauchen:
„Ich merke, es wird ein wenig leichter“
„Vielleicht darf ich langsamer machen“
„Ich bin sicher in meinem Körper“
„Ich darf jetzt loslassen“
EFT arbeitet also mit bewusstem Fühlen, klarer Sprache und sanfter Stimulation des Nervensystems. Das System begreift: Ich bin sicher. Ich darf entspannen.
Welche Themen lassen sich mit EFT bearbeiten?
EFT ist unglaublich vielseitig. Es kann sowohl bei emotionalen als auch bei körperlichen oder mentalen Herausforderungen eingesetzt werden. Dazu gehören zum Beispiel:
- Emotionale Themen wie Angst, Trauer, Wut, Schuld, Scham, Überforderung oder alte Verletzungen
- Körperliche Beschwerden wie chronische Schmerzen, Verspannungen, psychosomatische Symptome oder Allergien
- Mentale Muster und Glaubenssätze wie „Ich bin nicht gut genug“, Perfektionismus, Versagensängste oder Selbstwertthemen
- Herausforderungen in Beziehungen, im Beruf oder im Umgang mit Fülle, Erfolg und Sichtbarkeit
Ein Beispiel aus dem Alltag:
Stell dir vor, du bekommst eine E-Mail mit Kritik – vielleicht von einer Kollegin oder einem Vorgesetzten. Dein Bauch zieht sich zusammen. Deine Gedanken beginnen zu rasen. Du möchtest am liebsten sofort antworten (fight), die Mail löschen und nie wieder hinschauen (flight), du frierst innerlich ein (freeze) oder versuchst, dich zu rechtfertigen und es sofort wieder „gut zu machen“ (appease).
Diese Reaktionen sind Ausdruck eines überaktivierten Nervensystems – Schutzstrategien, die sich meist in frühen Erfahrungen geformt haben. EFT unterbricht diesen automatischen Stresszyklus, indem es dich behutsam zurück in die Regulation bringt. Während du klopfst, sprichst du genau das aus, was innerlich da ist: die Angst, die Enge, das Gefühl von Bedrohung. Dadurch wird die gespeicherte Energie im Körper aktiviert, aber nicht überwältigend – sie bekommt Raum und darf sich lösen.
Oft spüren Menschen nach wenigen Minuten eine erste Entlastung: Die Schultern sinken, der Atem wird tiefer, ein klarerer Blick entsteht. Das Nervensystem kann neu wählen – aus einem Raum der Sicherheit heraus, nicht aus alten Überlebensmustern.
Regulation ist Erinnerung
EFT ist keine Technik, die dich „repariert“. Du bist nicht kaputt.
Es ist eine Einladung an dein System, sich an etwas zu erinnern, das immer da war: Sicherheit. Verbundenheit. Vertrauen.
Wenn wir klopfen, sprechen wir mit dem Körper in seiner Sprache. Wir sagen: Ich sehe dich. Ich bin da. Du darfst loslassen.
Und manchmal reicht genau das, damit sich etwas Grundlegendes verschiebt.
EFT bringt dich nicht nur zurück in deinen Körper – es bringt dich zurück in Beziehung zu dir selbst.
Aktuell befinde ich mich in der Ausbildung zur EFT-Practicioner und begleite im Rahmen dessen 50 Stunden Praxis.
Ab Juni 2025 öffne ich den Raum für kostenlose 1:1 EFT Sessions – für dich, deine Themen, dein Nervensystem.
Wenn du spürst, dass dich etwas ruft, begleite ich dich von Herzen gern.
Möchtest du einen Termin vereinbaren oder vorab spüren, ob EFT für dich passt?
Schreib mir einfach – ich freu mich auf dich.